wenn man mit peter bichsel durch die strassen von solothurn geht, wird er von allen seiten gegrüsst. der eine oder die andere spricht ihn an, er bleibt stehen, gibt bereitwillig auskunft. das ist aber nicht nur in solothurn so, auch in bern oder in zürich oder in burgdorf oder im emmental. peter bichsel ist populär.
viele kennen ihn vom fernsehen, vom radio, aus der zeitung und von zeitschriften. seine kolumnen werden geschätzt, nicht nur von literarisch gebildeten. seine geschichten und texte sind in der regel kurz, die kürzeste braucht nicht mehr zeichen, als in einem sms erlaubt sind.
(rudolf probst, auszug: quarto 40/41 | 2015)
auch ben jeger liebt in seinen kompositionen und werken mitunter die kurze form. als zirkus-, theater- und film- multiinstrumentalist ist er solo oder mit musikerinnen und musikern verschiedener stilrichtungen anzutreffen. in orchestern verschiedener grössenordnungen werden von der revue zu trauermärschen, von neu arrangierten, alten volksweisen zu jazz oder bei installativen arbeiten mit spontanen klangbildern viele themata bearbeitet und verspielt gespielt.
mit der kurzen form bringt es das gut eingespielte duo im „handumdrehen“ zu einer anderthalbstündigen, kurzweiligen intervention, auf die sich die störe ungemein freuen.
es gibt so etwas wie die erinnerung an und für sich - die sehnsucht an und für sich. die musik des orkester ben jeger erinnert mich daran, sie erinnert mich an meine erinnerung, an meine sehnsucht nach irgendetwas. das macht sie mir vertraut und fremd zugleich. irgendwo, weit weg, muss diese musik, genau diese musik, schon gespielt worden sein. ich meine nicht die musik nino rotas, aber sie spielt in der selben ecke meiner seele. sie ist meine musik, und sie bleibt mir fremd - so wie jene ecken meiner seele, die ich nicht benennen kann - die erinnerung an und für sich.
peter bichsel über orkester ben jeger